Betonringe in der Fußgängerzone – Niedernstraße
Protokoll:
Bürgermeister Bäsecke führte aus, dass der Vorstand der Schöninger Werbegemeinschaft (SWG) in Abstimmung mit ihm, dem Fachbereich Ordnungswesen und der Polizei sieben Blumenkübel in Form von Betonringen, wie sie u.a. im Kanalbau Verwendung finden, in der Fußgängerzone Niedernstraße aufgestellt hat. Diese wurden gestrichen und eine erste Übergangsbepflanzung vorgenommen. Zum derzeitigen Zeitpunkt seien sie jedoch noch nicht fertig gestaltet. Die SPD-Fraktion stellte den Antrag, diesen TOP im Ausschuss zu behandeln. Bürgermeister Bäsecke bat einen Vertreter, die Gründe zu benennen. Herr Mechow übernahm dies. Die SPD-Fraktion fühle sich übergangen, da sie im Vorfeld nicht informiert wurde. Darüber hinaus habe das Inventar, Betonringe aus dem Kanalbau, für Verwunderung gesorgt und verschiedene Reaktion hervorgerufen. Teilweise wurde von Fraktionsmitgliedern die sofortige Entfernung gefordert. Man bedauere, dass es auch im Vorfeld keine Visualisierung der endgültig gestalteten Kübel gäbe.
Herr Waldheim unterstützte diesen Standpunkt im Namen der CDU-Fraktion. Auch diese fühle sich übergangen. Er kritisierte die Höhe, die schlechte Anordnung der einzelnen Kübel, die Verdeckung der historischen Mauer im oberen Bereich. Darüber hinaus habe er negative Rückmeldungen seitens seiner Kunden zu den Kübeln erhalten. Die Tendenz in der CDU-Fraktion gehe dahin, die Kübel wieder zu entfernen.
Herr Marschalleck bedankte sich für das ehrenamtliche Engagement der Schöninger Werbegemeinschaft. Teils sei die Kritik jedoch berechtigt. Als unangebracht und unsachlich betrachte er jedoch die Kommentare einzelner Ratsmitglieder zu diesem Thema auf der Social Media-Plattform Facebook.
Herr Schnalke übergab das Wort zu einer Stellungnahme an einen der Initiatoren der Schöninger Werbegemeinschaft, Herrn Schröder, der den Sachverhalt wie folgt erörterte: An den Vorstand der SWG wurde der Wunsch herangetragen, die Innenstadt zu begrünen. Daraufhin habe man nach kostengünstigen Varianten gesucht. Die Wahl fiel aus folgenden Gründen auf besagte Betonringe: unumstößlich, frostsicher, vandalismussicher. Derzeit haben sie eine Notbepflanzung. In Kürze werde die Saisonbepflanzung erfolgen mit Pflanzen, die auf dem grauen Untergrund gut zur Geltung kämen. Eine Nutzung als Litfaßsäule sei nicht vorgesehen. Man habe auch Feedback eingeholt. In einer Passantenbefragung (30) haben die Blumenkübel die Note 2,1 erhalten (1: sehr gut, 5: schlecht).
Auf die Frage von Herrn Marschalleck nach privaten Personen, die die Pflege der Kübel übernommen haben, berichtete Herr Schröder von Frau Schiefer, die die oberen vier Kübel gießt. Im unteren Bereich übernehmen dies die Geschäfte Tessin und Apollo.
Herr Marschalleck kritisierte, dass die Pflegepaten nicht vor der Installation gefunden wurden. Herr Waldheim ergänzte, dass er es für untragbar erachte, dass eine behinderte Person (Frau Schiefer sitzt im Rollstuhl) mit dieser Aufgabe betraut wurde.
Herr Schnalke gab seine persönliche Meinung kund: Die Kübel verschandeln das Stadtbild. Rückmeldungen seiner Kunden geben dies wieder. Er forderte eine Entscheidung des Ausschusses, wie nun mit den Kübeln zu verfahren sein.
Herr Tinguely bedauerte die schlechte Kommunikation im Vorfeld. Die Grundidee ist gut, das Mobiliar polarisiere. Er schlug vor, drei Varianten zu entwickeln und in einer Jury über sie abstimmen zu lassen.
Herr Jäkel erinnerte, dass ein ähnlicher Pflanzkübel seit Jahrzehnten vor dem Kurhaus stünde und bezeichnete die Diskussion als absurd.
Frau Stern machte den Vorschlag, die Anzahl der Kübel zu überdenken, sie jedoch ein Jahr lang einem Testlauf mit verschiedenen saisonalen Bepflanzungen zu unterziehen. Im Vergleich zu den vor zwei Jahren angeschafften Blumenampeln stellten die Kübel einen deutlich geringeren Pflegeaufwand dar.
Nach eingehender Diskussion verschiedener Antragsvarianten (Reduzierung, Testphase) wurde vom Vorsitzenden Schnalke folgender Antrag zur Abstimmung gebracht: Die SWG wird aufgefordert, innerhalb von acht Wochen ein neues Begrünungskonzept der oberen Niedernstraße auf Grundlage der heutigen Diskussion zu erstellen und im Ausschuss für Wirtschaft und Stadtentwicklung vorzustellen. Der Antrag wurde mit sieben Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme (Stern) und einer Enthaltung (Schnalke) beschlossen.
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