Sachstand Unterbringung Geflüchtete; BerichterstatterIn: Herr Bock
Protokoll:
Angesichts der Krieges gegen die Ukraine schilderte Herr Bock, dass es aktuell keine Möglichkeiten gäbe, spontan Geflüchtete unterbringen zu können. Umso größer sei sein Dank an die zahlreichen freiwilligen Helfer, deren Engagement leider oft an der Verwaltung vorbeigehe. Viele Institutionen/Genossenschaften, wie die SchöWo Schöninger Wohnen GmbH und die Peach Property Group, hätten ohne Nachfrage bereits Wohnungen angeboten, auch wenn es momentan keine Zuweisungen vom Landkreis Helmstedt gäbe. Sobald der Status genehmigt worden sei, könnten die ukrainischen Flüchtlinge finanzielle Unterstützung erhalten.
Ratsfrau Rybotycky wollte wissen, wie viele Personen momentan in der Jugendherberge untergebracht seien.
Herr Baake erzählte, dass mit Stand heute 54 Geflüchtete, darunter überwiegend Frauen und Kinder, untergebracht seien. Die Kapazitäten würden jedoch weitaus mehr hergeben. Die Mehrheit der Geflüchteten sei lediglich auf der Durchreise, durchschnittlich 3 bis 4 Tage vor Ort. Vor kurzem hätte es auch noch sechs Corona-Patienten gegeben, die nun aber wieder vollständig genesen seien. Die Stimmung untereinander sei im Großen und Ganzen gut. Viele Spenden, insbesondere Möbel und Kleidung, würden die Jugendherberge erreichen.
Herr Marschalleck stellte im Auftrag der Gruppe Grüne Bürgerliste mehrere Fragen:
- Laut Gesetz dürften Menschen mit Hunden und Katzen nicht in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden. Wie werde mit solchen Fällen umgegangen? Wird zukünftig entsprechender Wohnraum geschaffen?
- Wie steht die Stadt Schöningen Tierpartnerschaften gegenüber?
- Warum werde nicht mit dem Schöninger Tierheim zusammengearbeitet?
Herr Schneider antwortete, dass die Tierproblematik mit Unterstützung der "Katzenfreunde Königslutter" gelöst werden konnte. Darüber hinaus liste man Wohnungen auf, in denen das Halten von Haustieren erlaubt sei.
Auf Nachfrage von Herrn Schnabel informierte Herr Baake, dass Hygieneartikel u.ä. jederzeit in der Jugendherberge abgegeben werden könnten. Er betonte, dass für Ihn die Menschenleben im Vordergrund stünden, nicht die Haustierunterbringung.
Herr Marschalleck entgegnete, dass unter den Geflüchteten eine große Anzahl an Kindern sei, die man nicht einfach von Ihren Haustieren trennen könne.
Ratsherr Daether wollte wissen, ob die Jugendherberge noch im Eigentum der Stadt Schöningen stehe.
Herr Schneider antwortete, dass der aktuellen Situation geschuldet, die Übereignung nicht weiter vollzogen worden sei. Die Stadt Schöningen sei nach wie vor Eigentümer und vermiete die Jugendherberge an den Landkreis Helmstedt, welcher alle Kosten tragen würde.
Herr Dr. Marx merkte an, dass aufgrund des demografischen Wandels eine hohe Zahl an schulpflichtigen Kindern unter den Geflüchteten sei. Er wollte wissen, wie man sich darauf vorbereite.
Herr Bock erklärte, dass Schule Landessache sei. In der Angelegenheit herrsche reger Austausch zwischen dem Niedersächsischen Kultusministerium und dem Nds. Städtetag, sodass man davon ausgehe, das Problem nicht allein als Träger lösen zu müssen. Im Rahmen der Mitgliedschaft im Nds. Städtetag habe man Teil an der Lösungsfindung.
Herr Baake fügte hinzu, dass es sich um eine temporäre Angelegenheit handle. Der größte Teil wolle zurück in seine Heimat.
Ratsherr Granzow brachte die Idee ein, dass eine Elterninitiative die Betreuung der Kindergartenkinder übernehmen könnte.
Herr Marschalleck bedankte sich persönlich für die große Hilfs- und Spendenbereitschaft. Als Ratsmitglied äußerte er jedoch seien Unmut darüber, dass er aus der Zeitung hätte erfahren müssen, dass die Jugendherberge als Flüchtlingsunterkunft genutzt werde. Er hätte sich hierüber ein Rundschreiben, ähnlich wie zur Esbecker Grundschule, gewünscht.
Herr Schneider erwiderte, dass er erst im Anschluss an die Mahnwoche am vergangenen Freitag vom Landrat erfahren habe, dass der Landkreis Helmstedt die Jugendherberge als Flüchtlingsunterkunft nutzen möchte. Am Samstagmittag erfolgte dann bereits die Schlüsselübergabe.
Herr Marschalleck sagte darauf hin, dass das Technische Hilfswerk und die Freiwillige Feuerwehr auch informiert werden mussten, man in diesem Zuge die Ratsmitglieder in CC hätte setzen können.
Herr Daether hält eine Beteiligung der Ratsmitglieder in solchen Fällen für nicht erforderlich.
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